Neubau zwei Einfamilienhäuser, Dornach

Neubau / Ausführung / Wohngebäude

Neubau von zwei Einfamilienhäusern mit voneinander unabhängigen, unterirdischen Garagen.

 

Aufgabenstellung

Das bestehende Wohngebäude aus den 40er-Jahren konnte den heutigen Bedürfnissen der Bauherrschaft nicht mehr gerecht werden. Aus diesem Grund wurde der Bestand abgebrochen, und das gut 900m2 grosse Grundstück in zwei Parzellen aufgeteilt. Hierauf sollten zwei unterschiedlich grosse und je individuell konzipierte, freistehende Einfamilienhäuser im Eigentum realisiert werden. In der äusseren Erscheinung galt es, beide Gebäude optisch als Einheit zu gestalten.

 

Situation

Die Parzelle liegt in der zweigeschossigen Wohnzone auf einem Südhang oberhalb des Dorfzentrums. Im Süden grenzt sie an die öffentliche Strasse, im Osten an eine kleine, private Zufahrtsstrasse für die nördlichen Nachbarparzellen und auf den anderen Seiten direkt an die Nachbargrundstücke.

Beide Häuser sind im nördlichen, höchstgelegenen Bereich der Parzelle positioniert. Die Gebäude profitieren somit in den oberen Geschossen vom Ausblick auf die Ausläufer des Baselbieter und Solothurner Juras, liegen bereits mit dem Erdgeschoss ein Geschoss oberhalb der öffentlichen Strasse, bieten Platz für grosszügige Südgärten und fügen sich harmonisch in die Nachbarbebauung ein. Das leichte Versetzen der Baukörper zueinander verleiht den Gebäuden untereinander mehr Privatheit und Grosszügigkeit – gegenseitige Einblicke werden vermieden und Ausblicke gestärkt. Die Zugänge zu den Häusern erfolgen sowohl zu Fuss, als auch mit dem Auto von der, im Süden gelegenen Strasse aus. Im Westen der jeweiligen Grundstücke führen Aussentreppen und -wege zu den erdgeschossigen Hauseingängen. Vor den Garagen, die in den Hang gebaut sind, bieten grosszügige Vorplätze Abstellmöglichkeiten für Besucherfahrzeuge.

 

Organisation

Das grössere der beiden Häuser verfügt über ein Kellergeschoss, welches unterirdisch direkt mit der Garage verbunden ist, zwei Vollgeschosse und ein Attikageschoss mit grosser Terrasse. Alle Geschosse sind rollstuhlgerecht mittels Lift erschlossen. Im Erdgeschoss ist ein grosszügiger, offener, nach Südosten orientierter Wohn-/Ess- und Kochbereich untergebracht mit einem leicht eingezogenen, gedeckten Aussensitzplatz, der sich als offene Terrasse in den Garten fortsetzt. Zoniert wird dieser Bereich durch einen eingestellten Kern, der die Nebennutzungen enthält und gleichzeitig die vertikale Erschliessung abtrennt. Das Obergeschoss verfügt über einen Fitness- und Arbeitsbereich sowie ein Gästezimmer. Auch hier dient der Kern mit Lift und Badezimmer der Zonierung der Bereiche. Schlaf- und Badezimmer liegen im Attikageschoss und profitieren von der Aussicht über die angrenzende Terrasse hinweg, während der Ankleidebereich auf der Nordseite des selben Geschosses angeordnet ist.

Das kleinere Haus ist aufgeteilt in ein grosses Sockelgeschoss und darüber zwei Vollgeschosse. Vorgelagert befindet sich eine, in den Hang gebaute Doppelgarage. Das Sockelgeschoss bietet im Süden Platz für zwei natürlich belichtete Zimmer mit einem angrenzenden Bad und im rückwärtigen Hangbereich für die Haustechnik und den Keller. Auch in diesem Haus wird im Erdgeschoss der offene Wohn-/ Ess- und Kochbereich durch einen eingestellten Kern und einen teilweise eingezogenen, gedeckten Sitzplatz zoniert. Im Obergeschoss werden zwei private Schlafräume und ein Bad über einen grosszügigen Vorplatz erschlossen.

 

Konstruktion & Ästhetik

Beide Gebäude sind als Massivbau mit Beton und Mauerwerk ausgeführt worden. Die Kompaktfassade ist von aussen gedämmt und mit Travertinplatten verkleidet. Durch die Verkleidung mit dem Naturstein erhalten die Gebäude ein helles, warmes und lebendiges Erscheinungsbild.

Auskragende Balkone und Vordächer auf der Südseite der Gebäude bieten, neben der Aufenthaltsmöglichkeit, Schutz vor Sonne und Regen. Mit ihren teils massiven, teils offenen Brüstungen und den einseitig geschlossenen Wänden prägen sie die Gestaltung der Häuser und bieten unterschiedlich private Bereiche auf den Balkonen und der Dachterrasse.

 

Nachhaltigkeit

Beide Häuser konnten im Minergie-P-Standard errichtet werden und überschreiten das gesetzlich geforderte Mass an Energieeffizienz um 40%.

Neben der Verwendung einer leistungsfähigen Dämmung für die gesamte Gebäudehülle, wurden PV-Anlagen auf den Dächern, Heizungen mit Erdwärmepumpen und der Möglichkeit des Free Coolings im Sommer sowie eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung eingebaut.

Bei der Doppelgarage des kleineren Hauses handelt es sich um eine wiederverwendete Fertiggarage. Diese konnte beim Abbruch des ursprünglichen Gebäudes gerettet und dann an den neuen Ort versetzt werden.

 

Mitarbeiter:innen: Florian & Ilka Kraus, Nicolas Puskas

 

Fotos: Nic Hahne ©